Sommerzeit ist hier immer Lesezeit. Nach knapp sieben Monaten in 2024 habe ich bereits 55 Bücher gelesen. Und es wird tendenziell mehr. Daher freue ich mich über diese 4 wunderbaren ganz unterschiedlichen Geschichte. Sie lassen sich wunderbar jetzt im Sommer lesen. Ich denke, es ist für jeden Geschmack etwas dabei. Bist du dabei? (enthält Werbung // Rezensionsexemplare)
Die Tage des Wals
Mit “Die Tag des Wals” ist der englischen Autorin Elizabeth O’Connor ein großartiges Debüt gelungen. In der Übersetzung von Astrid Finke ist es gerade im Karl Blessing Verlag erschienen.
Diese historische Coming-of-Age-Geschichte spielt im Jahr 1938. Auf einer abgelegenen Insel vor der walisischen Küste träumt die achtzehnjährige Manod von einer Zukunft auf dem Festland. Als ein Wal strandet, ist er für die kleine Gemeinschaft von Fischern nicht nur ein schlechtes Omen, sondern spült auch Edward und Joan aus Oxford an, die auf der Insel ethnografische Studien betreiben möchten. Manod ist fasziniert von ihnen und wird, klug und zielstrebig wie sie ist, zu deren Übersetzerin und Gehilfin. Doch was als Zweckgemeinschaft begann, nimmt eine folgenreiche Wendung, als daraus eine Freundschaft wird, die aufgeladen ist mit Hoffnungen und Sehnsüchten. Mit beispielloser Eleganz, Kraft und Poesie erzählt “Die Tage des Wals” von einer jungen Frau, die ihr Schicksal in die eigenen Hände nimmt. (Quelle)
Auf 224 Seiten verbindet der Roman Naturbeschreibungen mit einer berührenden Coming-of-Age Geschichte, in der es um falsche Erwartungen und schmerzhafte Zurückweisung geht. Und am Ende steht doch die Hoffnung, die uns leben und weitermachen lässt. Ich fand die interessante Geschichte um Manod sehr fesselnd und fühlte mich in die Zeit und Insel-Orte zurückversetzt. Es erinnerte mich zwischendurch oft an “Der Wal und das Ende der Welt“, das ich schon 2020 gelesen habe. Das Buch ist jedoch durch den historischen Kontext etwas anders. Ich kann es sehr empfehlen!
So ist das nie passiert
Noch ein Debütroman ist soeben im Heyne Verlag mit “So ist das nie passiert” von der Engländerin Sarah Easter Collins erschienen. Ihre große Leidenschaft neben dem Schreiben ist die Malerei. Für ihre Bilder lässt sie sich von Erinnerungen an Orte inspirieren, die ihr viel bedeuten, sowie von der Landschaft um sich herum: das wunderschöne Exmoor, eine faszinierende Heidelandschaft voller Moore und Wälder, wo sie mit ihrem Sohn Luke, ihrem Mann und ihren Hunden lebt. Und das spürt man in ihrer Bildsprache…
Die Geschichte handelt von Willa. Als Willa ein Teenager war, verschwand ihre kleine Schwester Laika spurlos. Auch über zwanzig Jahre später hat Willa die Hoffnung nicht aufgegeben, dass Laika noch lebt. Hartnäckig sucht sie weiter nach ihr. Sie sehnt sich nach der Familienidylle, die mit Laika verloren zu sein scheint. Darüber vernachlässigt sie die Beziehungen zu den Menschen, die tatsächlich noch Teil ihres Lebens sind. Dann trifft sie auf einer Dinnerparty eine Frau, in der sie endlich ihre verlorene Schwester zu erkennen glaubt. Was als zwangloses Essen beginnt, wird zu einem denkwürdigen Abend, der alles verändert, was Willa von ihrem Leben zu wissen meinte. (Quelle)
Und hier tuen sich familiäre Abgründe auf. Auf über 400 Seiten schafft es die Autorin, die Grenzen zwischen Realität und Fiktion geschickt zu verwischen. Das Buch ist eine tiefgründige Untersuchung menschlicher Erinnerungen und wie sie von unseren subjektiven Wahrnehmungen geprägt werden. Die Twists lohnen sich… Ich glaube ich werde das Buch noch einmal ganz in Ruhe lesen, da ich es jetzt für die Sommerbuch Vorstellung im Schnelldurchlauf gelesen habe. Wahnsinn!
Der längste Sommer ihre Lebens
An der deutschen Autorin und Moderatorin Amelie Fried kommt wohl keiner vorbei. Bekanntheit erlangte sie als TV-Moderatorin, bevor sie mit all ihren Romanen auf den Bestsellerlisten stand. Vielleicht kennst du ihre Titel “Traumfrau mit Nebenwirkungen”, “Am Anfang war der Seitensprung”, oder “Liebes Leid und Lust”? Für ihre Kinderbücher erhielt sie verschiedene Auszeichnungen, darunter den »Deutschen Jugendliteraturpreis«. Wow!
Ich habe schon so einige Romane von ihr gelesen und mich jetzt im Sommer besonders auf ihr neuestes Werk “Der längste Sommer ihres Lebens” gefreut.
Hier dreht es sich um die engagierte Unternehmerin Claudia. Sie steht kurz vor der Erfüllung ihres großen Traums: Bürgermeisterin ihrer süddeutschen Heimatstadt zu werden. Plötzlich taucht ihre achtzehnjährige Tochter Anouk im Umfeld radikaler Klimaaktivisten auf, landet im Gefängnis und beschert ihrer Familie sogar eine Hausdurchsuchung – alles ein gefundenes Fressen für die Medien. Claudias Kandidatur ist gefährdet, der Ruf des Autohauses, das sie in dritter Generation leitet, beschädigt, die Kunden bleiben weg. Ihre Mutter Marianne, die heimliche »Bössin« der Firma, hintertreibt Claudias Pläne ebenfalls. Und anstatt seiner Frau beizustehen, wird Ehemann Martin zum unberechenbaren Gegenspieler. Claudias ganze Existenz steht auf dem Spiel – und schließlich sogar das Leben ihrer Tochter. Wird es ihr gelingen, Anouk zu retten? Ein klasse Familienroman über drei entschlossene Frauen und wichtige Fragen unserer Zeit. (Quelle)
Die 433 Seiten im Heyne Verlag erschienen lassen sich prima so weg und damit im Urlaub lesen. Trotzdem klingt die Geschichte aufgrund ihrer Aktualität nach. Mir hat besonders die Generationen-Geschichte und -Konflikte bewegt. Ich fand das Buch wirklich klasse und habe es bereits auch an meine Tante verschenkt. Echter Sommerlesetipp!
Fliegende Hunde auf schwimmenden Inseln
Ich kann es nicht leugnen: der sperrige Titel des Färöer Autors Jóanes Nielsen hat mich neugierig gemacht. Jóanes Nielsen stammt aus Tórshavn, der Hauptstadt der Färöer Inseln. Nach der Schule arbeitete er zunächst als Seemann, erst danach entdeckte er das Schreiben. Ulrich Sonnenberg hat die deutsche Übersetzung für den btb Taschenbuch Verlag geschrieben. So passen die spannenden 464 Seiten auch gut in den Reisekoffer.
“Kann man seiner Herkunft entkommen? Dies wünscht sich der Schriftsteller Eigil Tvibur, wohnhaft auf den Färöer-Inseln, sehnlichst. Einst war er ein angesehener Autor, nun muss er sich bei einer Lesung mit einem Regenschirm schlagen lassen. Konflikte lösten seine Vorfahren schon immer mit Gewalt, und nach einer brutalen Racheaktion fragt sich Eigil: Ist er genauso geworden wie sie? Er kehrt den Färöer-Inseln, wo sich sein Leben zwischen einem verhängnisvollen Kuhstall, dem abgebrannten Haus seines Urgroßvaters und seinen rachsüchtigen Verwandten abspielt, den Rücken, und segelt als Schiffskoch Richtung Grönland und Dänemark … Eine färöische Chronik, ein persönliches Bekenntnis, ein derbes Panorama von Familienkonflikten und Geschichten: Bei Jóanes Nielsen fliegen die Hunde und die Fetzen.” (Quelle)
Das Taschenbuch habe ich bisher nur angefangen und überflogen. Es hat mich super neugierig gemacht, da ich bewusst noch nie ein Buch der Färöer Inseln gelesen habe, die Insel aber unbedingt auf meiner Reiseliste steht. Gerade nach der Museums-Ausstellung zu Grönland (lies hier gern unseren Ausflugstipp ins Neanderthal Museum!) haben mich die nördlichen Inseln sehr gereizt. Ich bin total gespannt wie die Familiengeschichte weitergeht und werde weiter berichten.
Was ist dein Sommerbuch? Welches Buch sollten wir unbedingt lesen?
Sonnige Grüße
Deine Jules
Danke an die Verlage für die Rezensionsexemplare. Amazon Links sind Affiliate Links.
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