Eigentlich stehen hier noch so einige Posts in der Warteschleife und ich wollte eigentlich diese oberleckeren Johannisbeer Cupcakes aus dem letzten Jahr zu diesem genialen Sommer nochmal backen. Statt jedoch den Sommer online und offline zu genießen, schlug Mitte Juni ein Berliner Gerichtsurteil in der “Blogger und Influencerszene” ein wie eine Bombe…
Denn dort wurden gleich zwei Instagramerinnen verklagt, weil sie privat erworbene Produkte, echte Freunde oder gar Orte und Cafes verlinkt hatten, ohne sie als Werbung zu markieren. Bis Mitte Juni war das auch kein Problem. Ich lege ebenfalls wie diese Instagrammer viel Wert auf Transparenz und kennzeichne in jedem Blogbeitrag, Facebook oder Instagram-Bild, wenn ich eine Kooperation mit einem Unternehmen habe oder zumindest Produkte gesponsert bekommen habe. Aus meinen Blogbeiträgen kennt Ihr bereits immer den unteren Absatz “In eigener Sache…”.
Wenn ich jedoch privat ein Buch gekauft, ein Geschäft verlinkt oder eine private Freundin getaggt habe, habe ich das immer aus freien Stücken ohne Gegenleistung oder gar Auftrag getan, um Euch zu inspirieren, einen Mehrwert zu bieten oder schöne neue Dinge, Orte und Personen kennenzulernen.
Im Berliner Gerichtssaal war man aber nun der Meinung, dass wir als Blogger oder neudeutsch “Influencer” – zumindest erst einmal bei Instagram – jede Verlinkung, Markennennung oder Produkterkennung egal ob privat gekauft/besucht/befreundet oder beauftragt als WERBUNG kennzeichnen müssen. Denn wir bösen Influencer “beeinflussen Euch dumme Leser ja und verhelfen einem Produkt/Ort/Geschäft zu mehr Umsatz”.
Ich persönliche finde das wirklich absurd, etwas als Werbung zu kennzeichnen, das ich selbst gekauft habe, weil ich es gut finde oder ein Cafe verlinkt habe, weil der Kuchen da besonders lecker war. Ich mag solche Tipps und Verlinkungen in den Sozialen Medien, gerade bei Instagram, und ich als Leser aber auch Ihr als meine Leser konntet doch bisher immer gut unterscheiden, was eine Kooperation und somit Werbung war und was privater Content war. Zumal ich gerade bei Instagram auch sehr viel Privates, meinen Alltag zeige… Der Sinn von Instagram und der digitalen Vernetzung geht damit verloren. Ebenso die Transparenz. Denn nun steht unter jedem Bild erst einmal Werbung…
Die Follower werden für dumm verkauft, die Transparenz leidet und alle sind verunsichert, zumal es erst einmal nur dieses Urteil für Instagram und keine verbindlichen Richtlinien oder gar Gesetze dazu gibt. Wirklich verrückt und absurd.
Ergo habe ich mich in den letzten 4 Wochen jeden Abend stundenlang an meinen Instagram-Account mit 4.771 Bildern aus 10 Jahren gesetzt, Bilder gelöscht und nachträglich jedes einzelne Bild neu beschriftet. Damit nun auch für jeden noch so Dummen erkenntlich ist, was privater Content ist und was tatsächlich Werbung oder Kooperation mit einem Unternehmen ist, schreibe ich also auch immer dazu, dass es “unbezahlte Werbung und selbstgekauft” ist. Kooperationen habe ich ja immer schon gekennzeichnet. Und wo ich dann schon dabei war, sind hier auf dem Blog ebenfalls aus 1.417 Beiträgen aus knapp 10 Jahren nur noch 669 Beiträge übrig geblieben. Sicher ist sicher. Für eine Abmahnung habe ich gerade weder Zeit noch Nerven.
Neben dieser unendlich vergeudeten Zeit in den Abendstunden, neben Haushalt, Kindern, Mann, Freunden und Familie, viel Aufregung und Energieverschwendung für dieses Urteil blieben die Blogbeiträge da leider auf der Strecke.
Wenn Ihr Fragen zu Bildern, Beiträgen, Produkten, Kooperationen habt oder irgendetwas nicht transparent sein sollte, freue ich mich immer über Eure konstruktive Kritik! Gern her damit!
Und nun lasst uns einfach den Sommer genießen, Johannisbeeren essen oder in diese Cupcakes verbacken, Plantschen und Feiern. Am Wochenende waren wir nämlich zum Beispiel auf einer zuckersüßen Baby Welcome Party…. Davon erzähle ich Euch bald.
Sonnige Grüße
Jules
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